Landvogt Daniel Dettling

Unser Familienwappen führt uns zu Daniel Dettling, der von 1580-1582 Landvogt in Sargans war. Noch heute ist die Seerose als Gemälde im Schloss Sargans zu sehen.

Familienwappen
Familienwappen

Die Grafschaft Sargans ging 1483 von den Grafen von Sargans an die Sieben Eidgenössischen Orte Uri, Schwyz, Unterwalden, Luzern, Zug, Zürich und Glarus. 1710 kam noch Bern hinzu. Abwechslungsweise verwaltete je 2 Jahre lang ein Landvogt aus den erwähnten Ständen die Landvogtei Sargans. Daniel Dettling war der 67. Landvogt und amtete von 1580-1582. Davor war er von 1570-1579 Schwyzerischer Landschreiber.

In welchem familiären Verhältnis Daniel zu unserem Familienstamm steht, ist ungeklärt. Doch gilt sein Familienwappen bis heute als Wappen der Dettling. In Sargans ist es an folgenden Orten zu sehen:

1. Als Malerei am Gewölbe am Eingang ins Schloss, Nordseite, datiert 1581, mit Frau Magdalena auf der Maur (Daniell Tetling von Schwitz und Madalena uf der mur sin eefrow).

2. An der Nordwand des Landgerichtssaals mit der Inschrift: "Daniel Dettling genannt als „zuorüster“ des Saals."

3. In der gemalten Säulenarchitektur an der Innenseite des Landgerichtssaals.

Der "Zuorüster"

In die Zuständigkeit des Vogts fielen im Wesentlichen die Malefiz- und die niedere Kriminalgerichtsbarkeit, die Zivilgerichtsbarkeit in höherer Instanz und die Militärhoheit sowie die Oberaufsicht über die lokale Verwaltung und die Verwaltung der obrigkeitlichen Einkünfte und Rechte.

Viele Quellen berichten über den zuorüster Daniel Dettling. So steht z.B. in Burgen, Schlösser und Burgherrengeschlechter der Ostschweiz: "Das Tschudy Wappen prangt mit demjenigen des Bussy und des Tettling ob der Türleiste des Saals in ansprechender reiner Form. Für die Sarganser aber und besonders für den Landgerichtssaal ist das Wappen des Daniel Dettling das Denkwürdigste. Denn diesem Landvogt gebührt die Ehre, der Zuorüster des Saals gewesen zu sein."

Auch anderswo ist zu lesen: "Der älteste Wandschmuck datiert aus der Zeit von 1580 als Daniel Dettling auf der Burg residierte und zeigt die Wappenserie der ältesten Sarganser Landvögte."

Der Verfasser des Buches Landvögte in Sargans schreibt: "Landvogt Dettling hat sich als Zuorüster so etwas wie berühmt gemacht."

Besondere Leistungen des Daniel Dettling sind ebenfalls nachweisbar: Für die Gemeinden Sargans, Mels, Flums und Wartau verordnete er neue Gantbestimmungen. In den entsprechenden Aufzeichnungen ist zu lesen: "inn bey sein des fromen, vesten herren Daniel Tettling, des raths zu Schweyz, der zeit lang vogt im Sarganserlandt insgesamt zehn articul bestimmt haben, die in den vier Gemeinden zu halten sind."


Sorgen mit Abt Spiess Gelöst

Um 1575 gab es Probleme mit Bartholomäus Spiess aus Rapperswil, Abt im Kloster Pfäfers, das zum Sarganserland gehörte. Gegen den Abt erhob man Klage wegen schlechter Verwaltung. Aus einem Bericht der Tagsatzung in Baden geht hervor, dass das Kloster 17'000 Gulden Schulden hatte. Die beiden Vorgänger von Daniel, Vogt Dulliker von Luzern und Vogt Trösch aus Uri, konnten das Problem nicht lösen. Erst dank Daniel und dem Stift Einsiedeln wurde dem Abt ein Verwalter beigestellt. „Dem Abt und Dekan wird befohlen, ihm (dem Verwalter) in allen Dingen gehorsam zu sein, sonst würden sie bestraft.“

Wandgemälde
Wandgemälde
Beschreibung Daniel
Beschreibung Daniel

Vielseitig begabter Vorfahre

Daniel gehörte zu den vielseitigen Landvögten des Sarganserlandes. Als Landvogt war er Richter, Verwalter, Finanzchef, Zoll-und Steuereintreiber, Schiedsrichter bei Streitigkeiten, Polizeichef. Als Landschreiber war er in gehobener Position im Kanton Schwyz. Mit der Ausstattung des Landgerichtssaales mit all den Wappen und den andern Malereien bewies er auch Sinn für das Schöne und wusste sich so unsterblich zu machen.

Eingang
Eingang

Geschichte recherchiert und zusammengefasst von Josef Dettling, Freienstein, mit freundlicher Unterstützung von Mathias Bugg, Präsident Historischer Verein Sarganserland. Weitere Quellen: "181 Landvögte auf Schloss Sargans" von Karl Duijts-Kronig und Stiftsarchiv St. Gallen. Publikation der Fotos genehmigt von Irene Gantner, Betriebsleiterin Museum Sarganserland und Mathias Bugg, 4. August 2023

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